Ein Bekannter erzählte mir von einer Ausfahrt mit der Polizei…..
Ich konnte mir so gar nichts darunter vorstellen, aber die Neugierde führte dazu, dass ich mich online anmeldete.
Das Anmeldeportal fand ich auf der Seite der ´Limiter´, und wieder hatte ich keine Ahnung, wer das nun wieder sein sollte. Auf der Homepage wurde mir das dann aber erklärt.
Die Anmeldung war easy und da stand ich dann um 9:45 Uhr bei der Bereitschaftspolizei Wuppertal. Da standen schon Polizeimotorräder, Kräder der Motorradstaffel der Johanniter-Unfall-Hilfe und ca. 20 zivile Moppeds (zum Schluss waren es ca. 45 Moppeds).
Nach einer freundlichen Begrüßung und einem kurzen Check-in begann dann der offizielle Teil der Veranstaltung.
Nun sollte sich zeigen, ob die Polizei wirklich dein Freund und Helfer, oder mehr die Kontrollinstanz, die uns auf unsere Versäumnisse aufmerksam macht, sein würde.
Der Bann war schnell gebrochen als Ralph, der Polizist, uns als allererstes das Du anbot und uns im Folgenden mit einem kurzen Video auf die Inhalte des Tages einstimmte.
Es folgte eine Einteilung in sieben Gruppen. Diese kleinen Gruppen wurden von Tourguides, Polizisten und Johannitern begleitet.
Jeder sollte sein Können bzw. seinen Wohlfühlbereich selbst einschätzen und sich entsprechend in eine der Gruppen einordnen.
Nach einer kurzen Besprechung der Gruppenregeln ging es endlich auf die Straße. Schnell waren wir weg von Ampeln und Stopp-Schildern und tauchten ins Bergische ein.
Nach einer halben Stunde folgte der erste Halt. Die Reihenfolge der Kräder wurde etwas korrigiert und ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ich im Rückspiegel des Tourguides aufgrund meines gelben Helms besonders gut zu sehen sei.
Das Thema Sichtbarkeit scheint wohl bei den Unfallstatistiken eine große Rolle zu spielen.
Nach einem kurzen Austausch unter den Teilnehmenden setzten wir die Tour über Straßen, die ich teilweise noch nie gefahren war, fort. Das nächste Ziel war ein großer Parkplatz, wo eine Bremsvorführung stattfand.
Schon krass, was ein Geschwindigkeitsunterschied von 20 km/h so ausmacht.
Mit diesen Eindrücken ging es dann zum Mittagessen. Dabei fiel mir auf, worüber die Biker sich auch neben den typischen Benzingesprächen austauschten. Themen wie Straßenzustand, Kurvenverhalten und Bremsweg standen plötzlich auf dem Programm.
Gut gestärkt ging es auf die Nachmittagsetappe. Die Straßen wurden immer unbekannter und wir hatten eine traumhafte Tour.
Als die Blase dann, wegen des alkoholfreien Weizens beim Essen, drückte, hielt unser Tourguide Gott sei Dank wieder an.
Nun folgte etwas, was mir nachhaltig in Erinnerung blieb. Unser Guide bat darum uns vorzustellen, dass wir als Gruppe an einen Unfallort mit verunfalltem Motorradfahrer kämen und forderte uns auf, diese Situation durchzuspielen.
Was ging uns alles durch den Kopf. Die sieben W`s: Wie, was, wer ……..????
Jeder glänzte mit seinem Halbwissen, aber nach ca. 20 Minuten intensivem Austausch fühlte sich wohl jeder aus unserer Gruppe besser für eine solche Situation gewappnet und wir fuhren mit einem guten Gefühl weiter.
Nach dem Besuch einer Echtunfallstelle, die uns alle nochmal zum Grübeln brachte, beendeten wir die Ausfahrt in einem Biergarten, wo wir uns mit allen Gruppen wieder trafen.
Wer nun gedacht hatte, dass Kaffee und geil schmeckender Kuchen das Ende der Veranstaltung bilden sollten, hatte sich getäuscht.
Es folgte noch eine Vorführung der Johanniter, alle Gruppen berichteten von den auf der Tour gemachten Erfahrungen und es fand noch eine Airbagwesten-Vorführung statt.
Hatte ich mir diesen Tag so vorgestellt? Nein!
Polizei zum Anfassen ohne erhobenen Zeigefinger, Ehrenamtler, die sich für die Sicherheit anderer einsetzen und nicht zu vergessen eine schöne Tour mit Gleichgesinnten.
Und: Jede Menge Gedanken und Eindrücke, die sicherlich noch nachwirken werden.
Vielen Dank an alle Beteiligten.
(ein Teilnehmer eines Verkehrssicherheitstages)